Es ist verlockend Karten als objektive Darstellungen der tatsächlichen Gegebenheiten der Welt zu betrachten. Während die meisten Karten faktische Elemente enthalten, ist jede Karte jedoch eine soziale Darstellung des Raums: ein Ergebnis von Entscheidungen, Auslassungen und Konventionen, die sich stark darauf auswirken, wie die Welt erlebt wird.
Somit sind Karten niemals neutral, doch ihre vermeintliche Anonymität kann dazu verleiten, die Karte mit dem eigentlichen Territorium zu verwechseln. Der Beitrag soll zum einen die Darstellung von Karten als Machtinstrumente und zum anderen das Erstellen von Karten als eine kritische Form der Darstellung betrachten und konzentriert sich auf Strategien der Gegenkartierung, des sogenannten Counter-Mappings, um die traditionellen räumlichen und zeitlichen Grenzen von Macht und Kontrolle in Frage zu stellen.

Katrin Brümmer studierte von 2011-2015 Innenarchitektur und von 2015-2016 Design und Medien an der Hochschule Hannover. Sie lehrt seit 2016 in den Bereichen der Raumtheorie und der Designtheorie. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Hannover der Fak. III im Bereich der Kultur- und Designwissenschaften. Zurzeit arbeitet sie an ihrer Dissertation über Design als Machtinstrument im öffentlichen Raum.